Unterstützung wird gerne mit Hilfe übersetzt. Vielleicht liegt genau darin dein Problem: Du möchtest nicht als hilfsbedürftig und schwach wahrgenommen werden. Das deckt sich nicht mit deinem Selbstbild und auch nicht mit deiner Ehrgeiz, alles allein zu schaffen.
Dahinter liegen gleich zwei Missverständnisse, nämlich zum einen der Glauben, dass Unterstützung ein Eingeständnis von Hilflosigkeit oder gar Versagen sei. Zum anderen die irrige Annahme, erfolgreiche Vorbilder würden auch alles allein schaffen. Das führt dazu, dass Du dir damit schwertust, Unterstützung zu erbitten oder diese anzunehmen. Ein Manko: Du trittst der Stelle, statt voranzukommen. Anders ausgedrückt: Wenn Du auf Unterstützung verzichtest, stehst Du vor Schwierigkeiten, die Du gar nicht haben musst.
Ich erkläre Dir große Bedeutung von Unterstützung für dein Wohlbefinden und deinen Erfolg.
Warum manche so ungern Unterstützung annehmen?
Du möchtest keine Schwäche zeigen
Ein großes Problem ist die Selbstwahrnehmung. Wenn Du die Unterstützung anderer annimmst, muss Du dir selbst eingestehen, dass Du Schwächen hast. Das kann ganz schön am eigenen Ego kratzen. Zusehen zu müssen, wie ein anderer Mensch mit scheinbarer Leichtigkeit das erledigt, was man selbst nicht konnte, kann schwer fallen. Um sich diese Blöße nicht geben zu müssen, verweigerst Du das Angebot zur Unterstützung lieber gleich. Dann muss man sich nicht mit den eigenen Grenzen und möglichen Unzulänglichkeiten beschäftigen.
Du willst nicht in der Schuld des anderen stehen
Du denkst, dass wenn Du Unterstützung durch einen anderen annimmst, Du in dessen Schuld stehst. Nun gibt es je nach Gefallen unterschiedliche Ansichten darüber, wie groß die Schuld desjenigen ist, der Unterstützung annimmt. Je nachdem, wie privat oder peinlich dir eine bestimmte Situation ist, umso schwerer wird es Dir fallen, andere um Unterstützung zu bitten oder die Hilfe zu akzeptieren.
Warum ist Unterstützung wichtig?
Niemand kann dir helfen, wenn du nicht zu erkennen gibst, dass du ein Problem hast. Wir müssen uns mitteilen, damit andere überhaupt auf uns eingehen können. Was sagst du z.B., wenn du von Freunden und Familie gefragt wirst, wie es dir geht? Die meiste Zeit sagen wir doch ohne weiter darüber nachzudenken: „Gut, Danke. Und dir?“ Und damit ist das Thema dann abgehakt und wir können zum nächsten Smalltalk übergehen, z.B. dem Wetter. So kann dir auch niemand seine Hilfe anbieten.
- Unterstützung hilft beim Netzwerkausbau
Vielleicht kommst Du in die Lage, einen Fremden um Unterstützung bitten zu müssen. Du fragst auf die Empfehlung eines Freundes hin, der leider selbst verhindert ist. Auf diese Art und Weise machst Du neue Erfahrungen und knüpfst neue Kontakte an. - Unterstützung steigert Wohlbefinden
Die positiven Effekte von Unterstützung sind immens. Der signalisierte Rückhalt ist für die unterstützte Person von großem Wert. Zu wissen, dass man sich auf andere verlassen kann, reduziert nachweislich die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol.