Sicherheitsdenken: Wie es Dich einschränkt?

Unser Denken ist von Anbeginn auf die Zukunft ausgerichtet: Was wirst du werden, wenn du einmal groß bist? Was wirst du arbeiten, wie wirst du leben, wo wirst du wohnen und so weiter. Im Laufe unseres Lebens entwickeln wir Wünsche und Träume und versuchen alles in die Wege zu leiten, damit sie auch realisiert werden können. Viele Menschen entwickeln daraufhin ein stark ausgeprägtes Sicherheitsdenken: Bloß nichts unternehmen, das diese Ziele in Gefahr bringen könnte. Oftmals sind mit diesem Sicherheitsdenken aber auch Einschränkungen verbunden, die wir uns selbst auferlegen. Wir hindern uns selbst quasi am Weiterkommen.

Sicherheitsdenken Definition: Was kennzeichnet den Wunsch nach Sicherheit?

Der Begriff Sicherheitsdenken, beschreibt das Bestreben einer oder mehrerer Personen, mehr Sicherheit zu gewinnen. Zumeist erleben sie eine Situation als tendenziell bedrohlich oder zumindest undurchschaubar und wollen so Einfluss auf die Zukunft nehmen, um ihre Situation zukünftig zu festigen.

Improvisieren, assoziieren, adaptieren

Wer krampfhaft auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich eine einmalige Chance, die sich abseits des Weges auftut. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die Traumkarrieren oder ein erfülltes Leben hervorgebracht haben.

Improvisationstalent wird oft als Zeichen von Inkompetenz missverstanden. Das Gegenteil ist richtig: Es ist eine wichtige Problemlösungskompetenz. Dem Spontanen wohnt die Fähigkeit zur Flexibilität und Anpassung inne. Solche Menschen können jederzeit assoziieren, adaptieren, improvisieren.

Für ein ausgeprägtes oder weniger starkes Sicherheitsdenken sind natürlich bestimmte Erfahrungswerte nötig. Jemand, der in seinem Leben existenziell bedrohliche Not erlebt hat, wird ein anderes Sicherheitsbedürfnis haben als jemand, der nie in irgendeiner Form Mangel kennengelernt hat.

Wie der Wunsch nach Kontrolle das Gegenteil bewirkt

Wer also seinen Beruf danach auswählt, wie krisensicher er ist, mag Glück in der Wahl haben. Aber eine Garantie ist es beileibe nicht. Und ob er glücklich ist, ist auch die Frage. Denn natürlich gibt es gewisse Bedürfnisse, die befriedigt werden wollen: Ein Dach über dem Kopf, genug zu essen, ein gewisser Lebensstandard, der Ihnen Urlaube und eine angenehme Freizeitgestaltung erlaubt.

Aber ist das alles? Zumal das Sicherheitsdenken auch im Berufsleben letztlich einem Kontrollwunsch entspringt: Alles kontrollieren zu können, um jeden Preis die Arbeitslosigkeit vermeiden. An dieser Stelle ist mitnichten ein Plädoyer für die Arbeitslosigkeit gemeint, aber: Seinen Job kann man immer mal verlieren. Unternehmen melden Konkurs an. Oder es kommt zur Fusion und Ihre Stelle ist doppelt besetzt. Oder es wird ins Ausland verlagert. Oder die Branche erweist sich nicht als zukunftsfähig – beispielsweise im Falle fossiler Brennstoffe wie Kohle. Nicht zuletzt die Digitalisierung kostet Arbeitsplätze, auch wenn an anderer Stelle neue entstehen.

Der Wunsch nach Sicherheit ist nicht alles. Wünsche wie Anerkennung und Selbstverwirklichung spielen eine Rolle im Leben eines Menschen, sofern die anderen Bedürfnisse befriedigt sind. Indem Du jedoch krampfhaft vermeidest, kontrollierest Du nicht. Kontrolle kannst Du wiedererlangen, wenn Du flexibel bleibst.

Erfolg kommt eben auch aus Unsicherheit heraus, indem etwas probiert wird. Wenn Du mit einem gesunden Risikobewusstsein  in die Welt gehst, hast Du wesentlich größere Chancen auf Selbstverwirklichung als jemand, der letztlich in der Angst erstarrt.