Pläne geben Dir Sicherheit, aber Spontanität macht Dich glücklich. Damit meine ich nicht die – im positiven Sinne – naive Ungezwungenheit, etwa spontan mit einem Fremden Kaffee zu trinken. Vielmehr spreche ich von jener charakterlichen Eigenschaft, aus heiterem Himmel einfach mal etwas Ungeplantes zu tun. Ohne hinreichenden Grund, einfach so. In dieser Spontanität liegt nicht nur ein wesentlicher Schlüssel des Erfolgs, sondern auch das Geheimnis des Lebensglücks.
Einen Plan zu machen und diesen Schritt für Schritt umzusetzen, ordnet den Alltag und gibt ihm Struktur. Pläne beugen der Vergesslichkeit vor, schützen vor Fehlern und bedenken Details. Klare Konzepte, feste Termine, Routinen und Ablaufregeln – alles gut. Doch leidet darunter zugleich die Spontanität. Und nicht nur die: Das Leben selbst bekommt weniger „Spielraum“. Vorhersehbarkeit fördert Langeweile.
Unser Kontrollbedürfnis verengt Spielräume
Es ist leider so: Der Mensch bewegt sich am liebsten auf sicheren und gewohnten Pfaden. Ein allumfassendes Kontrollbedürfnis ist uns eingeimpft. Ohnmachtsgefühle verunsichern uns, machen uns Angst, erzeugen Stress. Deshalb wird alles geplant und so vorhersehbar wie möglich gemacht. Hauptsache, keine Fehler machen und eine Blamage vermeiden. Doch irgendwann hören wir nur noch auf Regeln.
Was nicht von langer Hand ausreichend durchdacht und vorgeplant war, wagen wir nicht mehr. Wir wehren uns sogar dagegen, bekämpfen es, weil es sich jetzt unbehaglich und unheimlich anfühlt.
Kurz: Wir haben unseren Geist selbst eingemauert und verteidigen diese Engstirnigkeit auch noch. Gefährlich! Vor allem weil sich das Leben in Gänze sowieso nie planen lässt und nichts sicherer ist als die Aussicht auf Unvorhergesehenes.
Improvisieren, assoziieren, adaptieren
Wer krampfhaft auf die Erfüllung seines Plans stiert, übersieht höchstwahrscheinlich eine einmalige Chance, die sich abseits des Weges auftut. Und gerade diese Gelegenheiten sind es, die Traumkarrieren oder ein erfülltes Leben hervorgebracht haben.
Improvisationstalent wird oft als Zeichen von Inkompetenz missverstanden. Das Gegenteil ist richtig: Es ist eine wichtige Problemlösungskompetenz. Dem Spontanen wohnt die Fähigkeit zur Flexibilität und Anpassung inne. Solche Menschen können jederzeit assoziieren, adaptieren, improvisieren.
Und wenn Du improvisieren kannst, bist Du in der Lage, jederzeit mit den Mitteln, die Dir gerade zur Verfügung stehen, spontan eine Lösung ein Problem zu finden.